… ärgerliche vermengung …

_damm_argerliche_vermengung.jpgEin wahrhaft offener und militanter Diskurs ist nötig über die multikulturelle Toleranz oder Gleichgültigkeit die islamistische Verweigerung, humanistisch-aufklärerische Normen zu akzeptieren, hinzunehmen. Damit werden Dämme gebrochen, die zu schliessen, kaum mehr möglich sein wird. Diese Werte sind unteilbar, nicht verhandelbar und müssen den normativen Rahmen freier menschlicher Existenz bilden. Die islamistische Resakralisierung des öffentlichen Raumes, die Segregation in separate Lebenskulturen, in denen die säkulare Rechtsordnung der religiösen Deutung traditionalistischer und patriarchalerWertekonzepte anheim gestellt wird, die Verweigerung gegenüber einer laizistisch-säkularen Staatlichkeit, sind unzulässig, gefährlich und bedürfen der aktiven Gegnerschaft.

Darin kann man sich einig werden mit denen, die – wie Henryk M. Broder in seiner Laudatio für den Schriftsteller Pollack am 12. Tag des November – von der ‚Toleranz gegenüber der Intoleranz‘ als ‚Anleitung zum kollektiven Selbstmord‘ sprechen. Aufklärerische Werte müssen wehrhaft sein. So wie post-heroische Gesellschaften ihre staatliche Existenz gedanken- und ahnungslos, bisweilen feig zur grundsätzlichen Disposition stellen, so sind multikulturelle Werterelativisten die Türöffner für aufklärungsfeindliche Lebensentwürfe.

Ärgerlich aber wird es, wenn mit diesem Diskurs ein militanter philoisraelischer – werter Leser achten Sie, hier ist nicht ‚philosemitisch‘ geschrieben und auch nicht gedacht – Diskurs verwoben wird. Die kritiklose, emotionalisierte, geradezu axiomatische Rechtfertigungsdisposition der Kritiker islamistischer Wertezersetzung gegenüber dem israelischen Staat, die daraus abgeleitete Haltung, im nahöstlichen Konfliktgemenge ausschließlich arabische oder persische Muslime für das Ausbleiben einer friedlichen Lösung zu sehen, ist unhaltbar und erklärungsbedürftig. Wenn die ‚Islamistophobie‘ mehr das Ergebnis einer, wie immer begründeten, philoisraelischen Haltung ist und sehr viel weniger das Ergebnis der selbstbewussten Verteidigung der aufklärerischen Wertegemeinschaft, dann will ich in deren Lager nicht sein.

Foto: http://www.vergessene-bahnen.de

18 thoughts on “… ärgerliche vermengung …”

  1. Was verstehen Sie unter einem "militanten Diskurs"? Schließen die beiden Begriffe einander nicht aus?

  2. Die Militanz in der Argumentation, die aggressive Beharrlichkeit in der Verteidgung humanistischer Werte ist dem brisanten Thema angemessen; aber sie bleibt aber eben verbale Militanz, die Wehrhaftigkeit in der Sache, wird aber nicht zur physischen Militanz, die den Islamismus so kennzeichnet.

  3. Vollkommen richtig!!! Leider ist heutzutage unter Intellektuellen dieses resolute Beharren auf aufklärerisch-humanistischen Werten gegenüber verschiedenartigste Unterwanderungstendenzen viel zu selten anzutreffen; man begnügt sich lieber – für mich unfassbar, weil nicht nur heuchlerisch, sondern auch gefährlich – mit Rückgriffen auf das angeblich so hehre Konzept der "Religionsfreiheit" …

  4. Der Grad der Zerfressenheit des Denkens durch die Maxime des ‘verstehen müssens’, des ‘tolerieren sollens’ auch angesichts offenkundiger intoleranter Werte einer militanten islamistischen Raumforderung ist unglaublich. Geradezu bizarr ist es, in Debatten immer wieder mit der Selbstbezichtigung unserer Gesellschaften konfrontiert zu werden, für die islamistische Aggression verantwortlich zu sein. Absurd.

  5. Yes, yes Gerhard. Ich sehe drei große Zusatzprobleme.1) Der Diskurs der Rechtspopulisten in ganz Europa, denen die Differenziertheit des Problems letztlich entgeht – oder egal ist – und in dessen Lager wir wohl sicherlich nicht stehen wollen. Es wird nämlich immer schwieriger darüber zu diskutieren, ohne virtuell in diesem Eck aufzutauchen.2) Der Diskurs mit "den Muslimen" in Europa kann nur konstruktiv geführt werden, wenn in deren Sprache und deren Medienkanälen mit ihnen geredet wird – und das muß eine europaweite Aufgabe, also eine der EU sein. D.h. die EU muß in deren Sprachen (türkisch, arabisch, farsi usw usf) auf deren Satellitenkanälen, die in Europa zu empfangen sind, folgendes kommunizieren: Ihr seid willkommen, wenn ihr Euch an unsere "Spielregeln haltet", aber es gibt Null Toleranz, für Zwangsehen, prügelnde Männer, Unterdrückung der Frauen, Haßprediger, sexuelle Unterdrückung usw. usf. Dafür reicht das geltende Strafrecht sowohl für europäische, wie auch für nichteuropäische Staatsbürger.3) Es gibt keinen "liberalen Islam", da es keine konsistente Deutungshoheit gibt und jeder den Koran als Selbstbedienungsladen benutzen kann, von der extremenen Position einer Fatwa zur theologischen Zulässigkeit eines Nuklearwaffeneinsatzes eines islamischen Staates (ein saudischer Imam) (die Amis haben dies im Kalten Krieg schließlich auch gemacht) über Khomenies Fatwa gegen Salman Rushdie bis hin zu recht fortschrittlichen Deutungen der Rolle der Frau. Im Christentum ging dieses ja bekanntlich über hunderte von Jahre und Hekatomben von Ermordeten.Ich empfehle abermals Rudolfs Burgers exzellenten Text "Retheologisierung der Politik?" (mit dem ich sonst selten einer Meinung bin).http://www.bmlv.gv.at/pdf_pool/publikationen/08_kwd_burger.pdf Im übrigen halte ich den Islam gegenwärtig für die dümmste und intoleranteste aller großen Religionen. und ich kann dieses – entschuldigung – "Gefasel" der Unterscheidung einer Minderheit eines "militanten Islamismus" und einer friedfertigen Mehrheit nicht mehr hören. Im übrigen verweise ich auch auf meine letzte Analyse der Al-Kaida Video- und Audiobotschaften vom Sept. 2007: http://derstandard.at/?url=/?id=3048624%26sap=2%26_pid=7669433    best Georg

  6. Wenn nicht mehr "verstanden" werden will, hört sich Wissenschaft automatisch auf. Allerdings hat "verstehen wollen" nichts mit "tolerieren sollen" zu tun. Auch heißt "Verstehen" nicht "Billigen"!

  7. Ich teile Ihre Einschätzungen hinsichtlich der Bedrohung der freien Gesellschaften durch antiaufklärerische islamistische Kräfte. Zu diesem ersten Teil Ihres Blog-Eintrags möchte ich wie folgt Stellung beziehen:

    Das Ausmaß der Bedrohung wäre sicherlich geringer einzustufen, wenn diese allein von islamistischen Kräften ausgehen würde, die um eine zersetzende Durchsetzung der aufgeklärten westlichen Gesellschaften mit reaktionären Ideen bemüht sind.  Denn die Silhouette dieses Feindes ist mehr oder weniger deutlich auszumachen. Zudem ist die Anzahl derer, die offensiv eine Novellierung des Wertesystems einfordern, im Vergleich zu denen, die durch eine solche Neuausrichtung in ihrer bisherigen Lebensweise bedroht wären, verschwindend gering. Und trotzdem ist die islamistische Unterwanderung der freien Gesellschaften eine der größten Gefahren, der diese zu Beginn des 21. Jahrhunderts ausgesetzt sind.

    Eine unfreiwillige Verschärfung der Bedrohung geht vom unpolitischen Millionenheer derer aus, die zwar tagtäglich die Vorzüge der westlichen Zivilisation konsumieren, sich dabei jedoch nicht mehr der Einmaligkeit ihrer Freiheit bewusst sind. Eine Positionierung findet nicht statt, eher ein Wegducken und manchmal auch ein schockierendes Desinteresse, obwohl es um die eigenen vitalen Interessen geht. Ein freies selbstbestimmtes Leben erscheint als grundlegende Selbstverständlichkeit verankert zu sein. In einer freien Gesellschaft, die allein mit sich selbst beschäftigt ist, verkommt das was sie ausmacht, nämlich die Freiheit von Zwang und Unterdrückung, zu einem Wert, der sich nicht mehr entscheidend von anderen abhebt. Dass dieser die Basis für ein selbstbestimmtes Leben bildet, verdiente einer stärkeren Betonung. Doch wenn eine Gesellschaft sich nicht mehr der Werte bewusst ist, die sie als eine aufgeklärte kennzeichnet, ist es kaum verwunderlich, dass sich die islamistophobe Front derart schwach und ausgedünnt präsentiert.

    Den Sargnagel einer wehrhaften Gesellschaft bilden dann die Kräfte, die stets allein des Friedens willens besänftigen und selbst denen die Hand reichen, die sich zum Ziel gesetzt haben, westliche Gesellschaften in ihrem Sinne um zu modellieren. Warum diese Müdigkeit, warum dieses Desinteresse im Kampf um die Errungenschaften der Aufklärung?! Es geht schließlich nicht darum, Menschen mit muslimischem Glaubensbekenntnis als Feinde der aufgeklärten Welt zu stigmatisieren. Das wäre falsch und dumm und würde obendrein die Werte, um die es zu kämpfen gilt, gleichsam wieder torpedieren. Aber es muss erlaubt sein, einen Keil in dieses vielschichtige Lager diverser muslimischer Glaubensgemeinschaften zu treiben, um die Moslems zu gewinnen, die westliche Wertvorstellungen teilen, aber von den Radikalen in den eigenen Reihen stets für das Anliegen einer islamischen Weltrevolution in Geiselhaft genommen werden. Die Feinde der freien Welt gehören auch als solche benannt. Es ist falsch verstandene Diplomatie, diesen Vertretern einer totalitären Ideologie Brücken zu bauen. Kompromisse schließen bedeutet immer, dass man seinen eigenen Standpunkt verlässt. Doch die Werte, die den Menschen in der westlichen Hemisphäre ein freies und selbstbestimmtes Leben garantieren, müssen unverhandelbar bleiben.
    Es gilt die Bevölkerung in den westlichen Staaten viel stärker für diese Problematik zu sentimentalisieren. Während die Gefahr islamistischen Terrors mittlerweile omnipräsent ist und die Lebenswelten der Bürgerinnen und Bürger in vielerlei Hinsicht tangiert, ist das Problem einer islamistischen Unterwanderung der Grundwerte der westlichen Gesellschaft allenfalls ein Randthema, das in erster Linie nur in interessierten Kreisen diskutiert wird, obwohl diese Bedrohung als mindestens ebenso schwerwiegend einzustufen ist.
     
    Erschreckend ist, dass es nicht nur aus Unwissenheit oder Dummheit am entschiedenen Widerspruch fehlt. Die Unzufriedenheit über die Nachteile, die eine freie Welt mit sich bringen kann, sei es nun soziale, wirtschaftliche oder auch identitäre Unsicherheit, darf nicht dazu führen, dass man das System an sich in Frage stellt und damit auch die Grundwerte der aufgeklärten Gesellschaft zur Disposition bringt. Die teils sogar berechtigte Kritik an negativen Auswüchsen in der freien Welt darf niemals zum Einfallstor totalitärer Ideologiekrieger werden. Eine von Gleichgültigkeit getragene Positionierung ist nicht akzeptabel. In dieser Frage darf es keine Zweideutigkeit geben, denn es ist eine Grundsatzfrage.

  8. @ georg:

    sicherlich – ich sehe auch die Gefahr, sich durch eine islamistokritische Haltung  zweierlei Gefahren auszusetzen: zum einen, von der nationalistischen Rechten vereinnahmt, zum anderen von der multikulturalistischen Linken als ‘rechtslastig’ unter Verzicht auf eine argumentative Auseinandersetzung arrogant abgetan zu werden.

     

    Ich zweifle nur, wie sehr Kommunikation auch in den autochthonen Sprachen in der Lage ist, von Religionsüberzeugungen abgeleitete Lebensformen verändern zu können. Nicht die Sprache ist das Problem, sondern der normative Referenzrahmen, auf den sich liberale Humanisten und islamistische Religiöse beziehen.

  9. @ karl heiden

     

    ‘verstehen wollen’ war von mir nicht gemeint als kognitiver Akt der Interpretation und Deutung, sondern als ‘akzeptieren, auch wenn es über den normativen Referenzrahmen, den man eigentlich vertritt, hinausreicht.’ Es wird damit gewissermassen großzügigen Nachsehen ob des Übels.

  10. Ich finde es schön zu sehen, dass es doch noch Foren gibt, wo dieses brisante Thema unter resoluter Beharrung auf aufgeklärten Werten argumentiert(!) wird.Womit man heute innerhalb der konventionellen Öffentlichkeit (TV, diverse Diskussionsveranstaltungen, etc.) Vorlieb nehmen muss, ist erschreckend … Rechtspopulisten, linke Werterelativisten; und als wäre das nicht schon genug, "gesellen" sich hinundwieder auch noch "stramme Rechte" hinzu. Wer heute die das fundamentale Prinzip menschlicher Freiheit unmittelbar tangierende Diskussion über den Islam(ismus) besetzt, ist zutiefst übelerregend!

  11. Es ist längst Zeit, dass sich humanistische Liberale in diese Diskussion einbringen, und das Diskussionfeld nicht der ausländerfeindlichen Rechten, aber auch nicht der wertrelativistischen Linken überlassen.

    Ich kann nur garantieren, dass dieses Forum für ‘Quergedanken’ immer offen bleibt und ich danke allen Postern.

  12. Ich teile Ihre Meinung, dass ein militanter Diskurs notwendig ist, um die Werte zu erhalten, für die Generationen von Menschen in Europa gekämpft haben. Allerdings ist, meiner Meinung nach, mehr notwendig, als nur eine offensive Diskussion – und hierbei beziehe ich mich ausschließlich auf die Europäische Union:
     
    Wenn wir wirklich auf diesen Werten beharren, wenn wir wirklich den Anspruch erheben uns mit der „Europäische Wertegemeinschaft“ zu identifizieren, dann – so meine ich – müssen diese der oberste Gedanke in unserem außenpolitischem Auftreten sein.
     
    Die Union müsste den islamistischen Staaten erfolgreich kommunizieren, dass diese Werte unverhandelbar sind und ihnen deutlich Missbilligung gegenüber deren Handhabung in kritischen Belangen äußern. Wenn wir uns eine Aufklärung in den islamischen Staaten wünschen, müssen wir ihnen jeder Zeit mit einer angemessenen Standhaftigkeit bezüglich unseren Positionen begegnen – tun wir das nicht, sind wir unaufrichtig und – was noch viel schädlicher ist – in unserem Selbstverständnis unglaubwürdig. Toleranz gegenüber Intoleranz ist inakzeptabel. Wie aber soll die EU in der Realpolitik damit umgehen, dass ein derartiges Auftreten nicht als moralisierender Fingerzeig und vermeintlich christlicher Bekehrungsversuch des „Westens“ verstanden wird?
     
     
     
     
     
     
     
     
     

  13. Mit meiner Forderung nach Wehrhaftigkeit denke ich zunächst nahezu ausschließlich an die Verhältnisse innerhalb europäischer Staaten. Hier bedarf es einer Sensibilisierung der öffentlichen Debatte und die Verteidigung des Anti-Islamismus gegen den von Multikulturalisten reflexhaft erhobenen Vorwurf, dass die Ablehnung des Islamismus rechtsreaktionär sei. Multikulturelle Hegemonie im Islamismus-Diskurs und rechtsextremistische Instrumentalisierung dieses Diskurses ist in gleicher Weise unredlich.

  14. Ich verfolge die geposteten Meinungen zu diesem Thema mit regem Interesse und bin von den Denkansätzen sehr angetan.
    Meine Meinung hierzu ist, dass es sich, und da stimme ich mit Jens vollkommen überein, um eine Grundsatzfrage handelt, die aufklärerischen Errungenschaften mit Rückgrat zu verteidigen und bedingungslos zu ihnen zu stehen. Ich sehe hierbei aber vor allem auch ein Glaubwürdigkeitsproblem seitens der westlichen Realpolitik. Die oftmals zynisch anmutenden Handlungsmaximen, besonders im Zusammenhang wirtschaftlicher Interessen oder auch im Namen des Kampfes gegen den Terrorismus, wirken sich hierbei äußerst kontraproduktiv aus. So wird durch die äußerst pragmatisch und kurzfristig angelegte strategische Bewertung verschiedenster Kooperationen, sei es, nur als Beispiel, die enge Zusammenarbeit der Amerikaner, die sich als die Speerspitze der Freiheit, Menschenrechte und Demokratie ansehen, mit Saudi-Arabien (Stichwort: Scharia) oder wie zu Zeiten des Kalten Krieges mit der Taliban in Afghanistan, ein Bild der Heuchelei vermittelt. Diese Doppelmoral wissen radikale (islamistische) Kräfte sehr wohl propagandistisch aufzubereiten und für ihre anti-westlichen Zwecke zu nutzen (vgl. Guantanamo, Folterbilder von Abu-Ghraib etc).
    Ich sehe hierbei eine große Gefahr für das demokratische Bewusstsein in der westlichen Gesellschaft, da das Fundament, auf dem unser freier Lebensstil fußt, an Glaubwürdigkeit, sowohl in der westlichen als auch in der islamischen Welt, verliert und seine moralische Instanz damit folgenschwer selbst demontiert.

  15. "Aufklärung" kann gleichfalls nur innerhalb der islamischen Staaten erfolgen. "Bekehrungsversuche" des Westens bzw. seitens der westlichen Wertegemeinschaft müssen zwangsläufig scheitern, weil sie den Geruch des "Eurozentrismus" an sich haben. Der wird von all jenen, die sich nicht den westlichen Werten verpflichtet fühlen, schon lange abgelehnt. An sich aber ist ein Diskurs, der versucht Brücken zu bauen, nur von zwei festen Ufern aus vorstellbar, von denen aus eine solche Brücke errichtet werden soll. Es bleibt also die Hoffnung, dass sich ein "aufgeklärter Islam" und ein "aufgeklärter Westen" eines Tages irgendwie auf gleicher Augenhöhe treffen und einander respektieren.

  16. Ich stimme der Forderung nach einer Wehrhaftigkeit der aufklärerischen Werte völlig zu, vermisse im Forum aber ein wenig die Differenzierung zwischen dem Islam als Religion und dem Islamismus als politischer Ideologie. Auch wenn dieses "Gefasel" (wie es bei G. Schöfbänker) heißt, dem einen oder anderen auf die Nerven gehen mag, so halte ich diese Differenzierung dringend für nötig, ansonsten begeben wir uns auf genau jenes Niveau der Diskussion, das hier kritisiert wird. Im Übrigen erkenne ich die geforderte Wehrhaftigkeit durchaus auch im wissenschaftlichen Diskurs wie in der politischen Diskussion der letzten Zeit und bin diesbezüglich weniger pessimistisch als das Gros der Kommentatoren hier. Bei aller Wehrhaftigkeit werden wir aber dennoch nicht um die Frage umhin kommen, wie Demokratie auf die Herausforderungen durch den Islamismus (und auch durch jede andere anti-demokratische Bedrohung) zu reagieren hat und wie man wehrhaft sein kann, ohne dabei die aufklärerischen Werte zu gefährden (Freiheit vs. Sicherheit etwa am Beispiel des Datenschutzes u. ä.).

  17. Tut mir ja leid, dass ich mich da schon wieder melde, aber ich lese diese Beiträge gerne und muss mich wegen meiner Bakkarbeit schlau machen, aber dieser aus dem obigen zitierte Satz stimmt mich traurig und nachdenklich zugleich, lachen konnte ich nur in der ersten Sekunde:

    “Ich kann nur garantieren, dass dieses Forum für ‘Quergedanken’ immer offen bleibt und ich danke allen Postern.”

    Da hat sich ja viel geändert in all den Jahren, vor allem am emotionalen und idealistischen Gehalt der Posts. Aber damals wusste ich noch nicht mal, dass es einen Gerhard Mangott überhaupt gibt, oder habe diesen wichtigen Politologen für Russland in den Medien nie bewusst namentlich wahrgenommen, obwohl ich schon Russisch studiert hatte.

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