Es ist wie ein Märchen. Zwei Landstriche. Beide sind Teile anerkannter Staaten. Diesen Staaten darf man sie nicht wegnehmen; das internationale Recht sagt das: territoriale Unversehrtheit – oder so.
In den Landstrichen leben ethnische Minderheiten. In dem einen bilden sie noch immer eine Mehrheit. Im anderen nicht mehr. Dort wurden Sie schon vor langer Zeit von fremden Soldaten vertrieben. Die wenigen, die geblieben sind, wurden in ihrem eigenen Landstrich zu einer kleinen Minderheit, weil andere Völker dorthin gesiedelt wurden.
Vor wenigen Jahren wurden die beiden kleinen Völker Opfer des hemmungslosen Nationalismus der Merheitsvölker. In die Landstriche fielen Soldaten und Söldner ein und vertrieben und mordeten viele Leute.
Den Bedrängten wurde Hilfe durch andere Staaten zuteil. Das war zwar ein Bruch des internationalen Rechts, aber es half den Opfern. In beiden Fällen aber waren die Opfer auch grausam und vertrieben andere Menschen – jene des Mehrheitsvolkes.
Die Helfer von Aussen haben immer wieder versprochen, den Staaten diese Landstriche nicht wegzunehmen; dürfen sie ja auch nicht; wäre auch nicht erlaubt.
Aber plötzlich war ein kleines Stück vom einem der Staaten weg. Das ist gut so – sagten die Helfer von aussen. Das andere Stück ist aber noch drin – in dem anderen Staat. Das soll so bleiben – sagen die, die doch gerade das eine Stück zu einem Staat gemacht haben.
Ich kann nicht erklären, warum das so ist. Aber vielleicht ist eben alles viel komplizierter. Oder aber es ist eben Landstrich nicht gleich Landstrich, oder die einen Völker nicht wie die Anderen, oder das eine Interesse anders als das Andere.
ZU viel Sendung mit der Maus geschaut? Und was ist jetzt mit dem Frosch ?
… das zu erraten, ist den klugen menschen vorbehalten …
Der Frosch wird von "blasphemischen" Künstlern im Sinne der "Freiheit der Kunst" ans Kreuz genagelt …
… guter versuch, aber kein treffer …
… dachte allerdings nicht, dass sich alle nur für den frosch interessieren …
Der Frosch steht als Metapher für die vom Menschen geschundene Kreatur (Natur, Mitwelt) und kann daher gar nicht "böse" sein.
der Frosch- Engl: frog- war früher Arzt und Sozialist, ist jetzt Minister und heißt Bernard mit Vorname. Richtig?
Vermutlich richtig, wenn man sich die Flagge betrachtet. Trotzdem kann ein Frosch ebenso wenig "böse" wie ein Wolf sein …. (Das gibt es halt nur im Märchen für Studierende).
die erklärung ist psychoanalytisch zu versuchen, aber die gibts erst nach einen fruchtbaren debatte über das eigentliche thema.
bevor sich jetzt aber alle darin vergehen: wie einfach muss einer denn die frage stellen, was denn den einen von dem anderen landstrich unterscheidet?
Zur Debatte übers eigentliche Thema: Wer die territoriale Unversehrtheit Georgiens als Argument ins Spiel bringt soll sich aber auch die Frage stellen ob jene überhaupt jemals seit 1991 effektiv funktioniert hat. Ein wesentliches Bestimmungsmerkmal für einen Staat ist seine Souveränität über das von ihm beanspruchte Territorium – eine Voraussetzung die Georgien zu keinem Zeitpunkt erfüllen konnte. Es ist verständlich, dass sich die EU damit sehr schwer tut, der Kaukasus ist das Tor zum kaspischen Mahr. Zwar hat die EU mit einigen wenigen Millionen aus dem TACIS Topf die Infrastruktur in Abchasien unterstützt (v.a. das Kraftwerk in Inguri) aber ihre Haltung, wo auch immer möglich den Kontakt mit de facto Behörden in Abchasien zu vermeiden, macht jeden Re-unifizierungsplan Brüssels zum wirkungslosen Placebo. Auf der anderen Seite hat der mehr als zweifelhafte Präsident Saakashvili mit den Statutsänderungen zu Adscharien den Abchasen und Südosseten ohnehin gezeigt was ihnen droht und was er von deren Selbstbestimmungsdrang hält. Klar ist: Jeder Konflikt hat eigene Charakterzüge, eine eigene Geschichte und verschiedene Akteure. Aber die beharrliche Weigerung Brüssels das Aufflammen des Abchasienkonflikts auch als Folge der etwas vorschnellen Lösung im Kosovo zu sehen, zeugt von magerem Realitätssinn.
Leider habe ich komplett vergessen, wo ich meine Links her hatte aber meine Argumentationslinie war in etwa folgende:ausgehend von einem isolierten Beispiel (hier Kouchner, aber es könnte egal wer sein) lässt sich perfekt erklären wie derselbe Mensch in 2 sich sehr ähnelnden Situationen ganz unterschiedlich argumentieren kann, jedoch eine und dieselbe Linie verfolgen kann. Und selbst wenn beide Fälle -Kosovo und Abchasien 100% derselben pol. Konstellation entsprächen,entscheidend ist dabei die Konstante: welche Interessen hat der Akteur und zu welchem Zeitpunkt (beide Parameter ergeben die Antwort zu dem "warum handelt er so ?". Mensch oder Staat ist hier irrelevant, auch die Frage nach dem "wie" ist irrelevant. Elegant, unschön, moralisch, unmoralisch sind keine Parameter der Analyse. Auch verschieben sich Interessenlagen, der Modus operandi zum Machterhalt weniger.Es ist deshalb nicht zweierlei Maß, da in beiden Fällen die Konstante Machtsicherung/Wettbewerb um konkurrierenden Interessen besteht. Und die für die Akteure, hier mikroanalytisch Kouchner (od. Makro Frankreich) zu Kosovo/Kouchner (od. Frankreich) zu Abchasien bleibt der Modus Operandi absolut gleich. Das heißt, wenn Kouchner für die Unabhängigkeit des Kosovos eintritt, gleichzeitig in Moskau sagt: Frankreich betrachtet Abchasien als Teil Georgiens, ist es die eine und selbe Linie und deshalb nicht mit zweierlei Maß gemessen. Sehen Sie das anders?
Die Antwort ist ja so einfach: “It’s not going to happen”
http://www.tiraspoltimes.com/news/condi_rice_answers_ossetias_independence_request_it_s_not_going_to_happen.html
“die erklärung ist psychoanalytisch zu versuchen”, also doch eine Therapieplattform? 🙂
Bernhard Harzl hat mal verstanden welche Landstriche gemeint sind und der Frosch? Das ist Russand, welches ähnlich der Ereignisse 1389 für die Unabhängigkeit eines Volkes einstand. Und “böse”, ja er wird dämonisiert, und wenn er geküsst wird, beginnt die Metamorphose. Aber eins zu eins aufeinander anwendbar oder kongruent sind die Fälle nicht, einem politologischen Poeten aber ist es erlaubt, Märchen zu schreiben.
Abchasisches Sprichwort:
“Der Frosch will, dass sein Sumpf der größte ist.”